Katzi und Findus

Hallo liebes Team des Tierheims in der Süderstraße,

jetzt, so kurz vor Weihnachten, möchten wir uns bei Euch bedanken, für all Eure Arbeit und die Freude, die durch Euch zu uns kommen konnte. Auf diesem Weg wollen wir einen kleinen Eindruck hinterlassen, damit ihr wisst, dass es Euren ehemaligen Schützlingen gut geht!

 


Die kleine Katzi kam Anfang des Jahres zu uns. Sie war anfangs sehr schüchtern und verängstigt und ich hatte große Sorge, dass wir sie überfordern würden mit unseren zwei Kindern. Katzi bekam ihr eigenes Zimmer, in welches die Kinder vorerst Zutrittsverbot erhielten. Dort blieb sie zwei Tage unter dem Bett versteckt. Ich versuchte ein paar Male sie rauszulocken, habe mich mit einer Tasse Kaffee neben das Bett gesetzt und ihr erzählt, wer wir sind. In der dritten Nacht wachte ich auf, weil etwas an meinen Füßen kitzelte. Es war Katzi, die sich unter meine Decke drängelte und bei mir schlafen wollte – das Eis war gebrochen! Inzwischen ist sie allen Familien-Mitgliedern gegenüber sehr anhänglich und liebevoll.

Im Laufe der Zeit wurde ihr Drang zu spielen immer größer und wir gaben unser Bestes, so viel wie möglich aufzufangen, doch langsam bekam ich Sorgen, dass sie auf lange Sicht alleine nicht glücklich sein würde. Wir machten einen Ausflug zu Euch und wollten uns zuerst nur beraten lassen, wie wir mit der Situation umgehen sollten. Eure Mitarbeiterin hörte zu, stutzte bei dem Anblick auf meine kaputt gespielten Arme und sagte: „So schön die enge Bindung an den Menschen auch ist, Sie sind keine Katze und können ihr nicht vollständig das geben, was sie braucht, da muss eine zweite her.“ Wir dachten an eine weitere kleine Katzendame, doch erklärte Eure Mitarbeiterin, dass bei dem Temperament unseres Bengalen-Mädchens ruhig ein Kater als Freund ausgewählt werden könnte, damit er nicht gleich neben Katzi untergeht. Daraufhin wurde uns auch direkt ein Schützling vorgeschlagen: ein süßer kleiner, rot-getigerter Kater.

Nachdem wir uns kurz beraten haben und Eure Mitarbeiterin meinte, es wäre schön, wenn er keine Nacht mehr im Tierheim verbringen müsse, haben wir uns entschlossen, es zu versuchen. Ich hatte ein paar Gewissensbisse und befürchtete, Katzi könnte eifersüchtig sein, da ihre Bindung zu uns bereits sehr eng war. Zuhause angekommen, tauften unsere Kinder den Kater Findus. Er bekam sein eigenes Zimmer und seine ersten Freunde waren die Spielsachen der Kinder. Er ist wirklich ein sehr intensiver Spieler und liebt alles, was Augen hat. Er schleppte die Kuscheltiere von A nach B, während Katzi im Nebenraum im Korb ein Nickerchen macht. Ich habe mir anfangs eine Woche Urlaub genommen. um die Zusammenführung zu starten. Drei Tage gab es Streit und Geschrei, aber beide wollten einander sehen. Nachts blieb Findus in seinem Zimmer. Am vierten Abend vergaß meine Tochter die Zimmertür zu schließen und als ich in der Nacht aufwachte erschreckte ich mich: Schlief Katzi tatsächlich zusammen mit Findus auf dem alten Sessel. Damit war die Zusammenführung erfolgreich!

Beide sind sehr anhänglich können toll miteinander spielen, toben wild durch die Wohnung oder jagen. Sie haben beide einen sehr ähnlichen Rhythmus von Ruhe und Spielzeit. Es ist toll zu sehen, wie die beiden sich gefunden haben. Im Sommer waren wir mit ihnen zusammen auf der Dachterrasse, zum nächsten Sommer müssen wir die Dachterrasse ordentlich absichern, dann können beide auch raus, wenn wir mal nicht zu Hause sind. Bis dahin haben die beiden den kleinen Balkon. Auch jetzt noch beobachten sie die Stadttauben von hier aus. Findus ist mittlerweile ein richtig großer Junge. Dennoch schafft es die kleine Katzi immer noch, ihn auf Trab zu halten. Manchmal freut sie sich aber auch einfach, ein wenig Ruhe zu haben, dann sucht sie sich die besten Plätze. Findus und unsere große Tochter sind sehr enge Freunde geworden. Er besucht sie jede Nacht auf ihrem Hochbett. Unser kleiner Sohn versteht manchmal noch nicht ganz, dass die Katzen kein Spielzeug sind, doch Katzi liebt es, mit ihm zu kuscheln und zu spielen. Findus ist nur etwas forsch, wenn es um Essen geht. Man darf kein Geschirr stehen lassen, denn dann isst er alles auf. Darum nenne ich ihn gerne Garfield, was meine Tochter gar nicht mag.


Wir sind unglaublich glücklich über unsere kleinen Katzen und wünschen Euch allen eine tolle Vorweihnachtszeit, ein frohes Fest und einen guten Rutsch!!!
 

Alles Liebe

Mimi, Quinn, Mikko und Nathalie