Debbie

Hallo,

mein Name ist Debbie. Ich komme aus einem Shelter in Rumänien und wurde von Tierschützern nach Hamburg gebracht, damit ich mein Glück finden kann.

Mit meinen Menschen fing alles ganz ruhig an, sie kamen ins Tierheim und kümmerten sich um mich. Es war ganz neu, dass ich - ich ganz alleine - Aufmerksamkeit bekam und es tat so unendlich gut. Jedes Mal, wenn sie wieder gingen, schaute ich ihnen hinterher. Bis der Tag kam, an dem ich an der Leine das erste Mal alleine mit meinen Menschen ins Auto stieg und in einem ruhigen Haus mit einem weichen Körbchen ankam. Kein Lärm und keine Kälte mehr. Ich hatte ein Bett und leckere Mahlzeiten ganz für mich alleine. Da war es ja kein Wunder, dass ich das Haus nicht mehr verlassen wollte. Meine Menschen waren sehr verwirrt, denn sie haben mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass ich als Hund nicht Gassi gehen möchte. Ich war so überfordert und hin- und hergerissen. Einerseits haben mich Menschen lieb, streicheln mich und geben mir Essen. Andererseits treffe ich ganz viele Menschen, die mir Angst machen. Ich kannte auch keine Leckerlis und wusste gar nicht, was ich damit soll. Zum Glück entdeckten meine Menschen Leberwurst aus der Tube und schnitten Fleischwurst so klein, dass auch ich dann begriff, was ich damit anfangen kann. Meine Menschen haben nicht aufgegeben und wendeten sich gleich an eine tolle Hundeschule und siehe da, es gab tolle und wirkungsvolle Tipps und Ideen.

Ich lernte auf meinen „Gassifahrten“ (anders wollte ich ja nicht raus) tolle Hunde kennen, die mir nach und nach zeigten, wie viel Spaß man im Wald und Feld haben kann. Nach zwei Monaten traute ich mich dann das erste Mal ganz „normal“ Gassi zu gehen. Und ihr werdet es nicht glauben, aber auch direkt vor der Haustür machte es viel Spaß. Rennen, Toben, Schnüffeln ist echt super! In den weiteren Monaten entspannte ich mich zunehmend. Alles wurde irgendwie normal. Geschirrklappern, der Fön und auch plötzliche Geräusche waren nicht mehr so schlimm. Ich sage Euch, es ist echt anstrengend, immer Neues zu lernen! Jetzt ist es so, dass ich die Hundeschule hinter mir habe. Das Wichtigste sitzt perfekt. Mein Frauchen geht mit mir in einen Hundesportverein und da kann ich über Hürden springen und durch Tunnel laufen. Das ist super lustig.

Ich finde mein neues Leben super. Auch nach über zwei Jahren und viel gutem Zureden finde ich Männer und Menschen mit komischer Ausstrahlung immer noch suspekt, aber ich lerne damit klarzukommen.

Danke für die zweite Chance. Eure Debbie

Wir als neue Hundebesitzer waren anfänglich schon leicht überfordert, denn einem ängstlichen Hund alles Neue zu zeigen und ihn dabei nicht zu überfordern, ist schon eine echte Herausforderung. Wir haben uns nicht unterkriegen lassen und der Dank dafür ist ein super lieber und verschmuster Hund. Zwei Jahre nach dem Einzug ist Debbie ein aufgeschlossener Hund geworden. Sie hat Strategien erlernt, wie sie gruselige Situationen meistert. Nach wie vor gibt es Menschen mit einer komischen Aura, die wir meiden, aber das sind wenige. Sie hat Spaß beim Agility und hat ein unerschütterliches Vertrauen in unsere Familie.

Ich rate jedem zu einem Tierschutzhund und würde es selber immer wieder machen.

Liebe Grüße

Jessica R.