Nicoletta

Liebes Tierheim,

Ende April habe ich die Nacktratte Nicky (jetzt Nicoletta) adoptiert. Sie wurde in einem Fahrstuhl ausgesetzt, aber musste nicht lange im Tierheim bleiben. Sie lebt nun mit einer anderen Rattendame zusammen. Leider kann ich sie nicht in mein größeres Rudel integrieren, weil sie als Nacktratte zu empfindlich ist.

Eine Nacktratte ist wirklich eine Qualzucht. Man merkt es jeden Tag. Sie verletzt sich sehr oft, da sie ja kein Fell hat, das Stöße abhalten könnte. Man muss auch den Standort des Käfigs sehr genau wählen, wegen der Zugluft. Nacktratten sind sehr empfindlich. Auch Sonneneinstrahlung sollte man tunlichst vermeiden. Auf dem Foto unten rechts sieht man, dass sie einen Kratzer an ihrer rechten Seite hat. Dieser stammt nicht von einem Kampf. Es ist eine Verletzung von einem Baumstamm, an dem sie langgeschabt ist. So schnell geht das.
Die Vergesellschaftung mit normalen Ratten ist fast unmöglich. Am Anfang kommt es oft zu Kämpfen, da Ratten erst ihre Rangfolge festlegen müssen. Bei Nacktratten muss man sehr viel schneller eingreifen, da die Verletzungen verheerend sein können, auch wieder wegen des fehlenden Fells. So konnte meine Nicoletta nicht in mein bestehendes Rudel integriert werden, da ein dominanteres Rattenmädchen in der Gruppe ist. Das könnte für Nicoletta während meiner Abwesenheit leicht tödlich enden. Und dann sind da ja auch noch meine beiden kastrierten Jungs.
Deshalb lebt sie jetzt mit einer anderen Rattendame (Jaqueline) zusammen. Mit dieser versteht sie sich sehr gut und da passiert auch nichts. Beide kuscheln zusammen in ihrer Schlafhöhle und genießen den täglichen gemeinsamen Auslauf. Da kann ich beruhigt sein. Nicoletta wächst und gedeiht prächtig. Als ich sie bekam, war sie noch eine sehr junge Ratte, aber bald ist sie ausgewachsen.

Hoffentlich ist dies eine nachhaltige Botschaft, um diese Zuchtform tunlichst zu vermeiden. Für die Tiere gibt es nur Nachteile.

Sollten hier irgendwelche komischen Schreibfehler sein, ist es Nicolettas Schuld. Sie rannte während des Schreibens ständig über die Tastatur, weil sie sich wahrscheinlich missachtet fühlte.

Viele Grüße
Kristina