Diese Hundemutti mit ihren Welpen ist noch nicht lange im Shelter.

27. Oktober 2017

Während wir am Mittwoch mit den täglichen Reinigungsarbeiten und der Fütterung beschäftigt waren, haben wir beobachtet, wie vor dem Haupttor ein Auto angehalten hat. Das hat in den meisten Fällen nur eine Bedeutung und zwar, dass jemand einen Hund im Shelter abgeben möchte.

Man ist da immer zwiegespalten – man ist traurig, dass wieder einen Hund dieses Schicksal trifft und das auch noch vor der kalten Jahreszeit, die für die Hunde im Shelter sehr anstrengend ist. Anderseits denkt man, dass der Hund wenigstens im Tierheim abgegeben und nicht ausgesetzt oder anderweitig entsorgt wird. Diese Abgabe war aber definitiv nicht schön. Der Fahrer hat uns sechs Welpen in Müllsäcken gebracht. Die Aussage war, dass ihm die Welpen jemand in den Garten gesteckt hat, die Mutter gehöre niemandem, sondern liefe frei im Dorf. Schnellstmöglich haben wir sie aus den Säcken herausgeholt und in eine Transportbox gebracht, zum Glück waren alle in Ordnung. Während sie in der Box gewartet haben, haben wir für sie einen Raum in der Quarantäne gesäubert und desinfiziert, wo sie ihre erste Nacht im Körbchen mit einer kuscheligen Decke verbracht haben. Sie werden in diesem Raum nun aufgepäppelt. Und obwohl wir versuchen, sie so gut wie möglich zu versorgen, die Mutter werden wir nie ersetzen können, die sie gerade verloren haben.

Der Dauerregen, der uns die letzten zwei Tage geplagt und uns daran gehindert hat, manche geplante Sachen zu verwirklichen, hat mittlerweile aufgehört und wir haben es sofort genutzt, um alle Hundehütten mit Stroh winterfest zu machen. Was wir nicht erwartet haben, war die pure Freude, die es bei den Hunden ausgelöst hat. Manche haben sich reingekuschelt und über Stunden ihre Hütten nicht verlassen, manche haben angefangen zu spielen oder sich ein Nest zu bauen. Es war so schön, die Hunde dabei zu beobachten. Es lässt einen wieder mal darüber nachdenken, wie dankbar und fröhlich die kleinen Rumis bei jeder kleinen Verbesserung ihrer Lebensbedingungen sind. Es wurden auch weiterhin die Gehege, deren Boden beim Regen zum Matsch wird, mit Kies ausgelegt und weitere Hundehütten gebaut. Wir geben nicht auf, bis jeder eine Rückzugsmöglichkeit vor der Kälte und Nässe haben wird.

Einer Hundemutti, die sich einen kleinen Raum in der Quarantäne mit ihren neun Welpen teilte, wurde mehr Raum geschaffen, indem wir die Größten und Stärksten von ihren Welpen in einen anderen Welpenzwinger umgesetzt haben. So kann sich die Mama ein wenig erholen und stärker werden, was sie dringend braucht, weil sie sehr mager ist.

Am Donnerstag haben wir leider den Rest des Trockenfutters verbraucht und weil bis jetzt kein anderes angekommen ist, musste gehandelt werden, damit die Hunde am nächsten Tag überhaupt etwas zu essen bekommen können. Da stand also wieder Einkaufen auf dem Plan. Außer vielen Säcken Trockenfutter wurden auch Holz für die Hundehütten, Metalleimer und Plastiktröge gekauft, die von uns finanziert wurden. An dieser Stelle danken wir allen sehr, die uns vor unserer Reise Geldspenden mitgegeben haben, damit wir vor Ort nötige Sachen kaufen. Vielen Dank!

Unsere Zeit vor Ort nähert sich dem Ende. Die Hälfte der Gruppe ist am Donnerstag bereits abgereist, die anderen müssen sich auch bald verabschieden. Aber egal, wo man ist, man ist in Gedanken trotzdem immer vor Ort: Da, wo Hunderte Hunde auf die Hilfe des Menschen angewiesen sind. Hunde, die sich nichts mehr wünschen, als glücklich und in Sicherheit zu leben. Hunde, die gesehen und geliebt werden wollen. Stattdessen fristen sie ihren Alltag eingesperrt, in Dreck und Nässe, wo immer mehrere krank werden, weil sie zu schwach sind, um allem zu widerstehen. Manche bleiben sogar über Jahre. Andere kommen gar nicht dazu, erwachsen zu werden, weil sie ein Leben in diesen Bedingungen nicht lange durchhalten. Wir freuen uns über jeden, der die Augen nicht zumacht und vor Ort helfen möchte. Wer mitreisen möchte, meldet sich bitte; die nächste Reise ist für Juni 2018 geplant. Wir freuen uns!

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