Annelie Prapolinat freut sich, dass Liwa und die anderen in Sicherheit sind.

30. Januar 2017

In der Nacht vom 28. auf den 29. Januar konnten wir die ersten zwölf Hunde dieses Jahres in Empfang nehmen. Sie kamen im Rahmen unserer Kooperation mit ProDogRomania e.V. aus dem staatlichen Hundelager Bucov in Ploiesti, Rumänien nach Hamburg. Unser Mitglied Dr. Annelie Prapolinat berichtet von der Ankunft.

Ich war das erste Mal mit im Ankunftsteam dabei und deswegen entsprechend aufgeregt, obwohl ich aus den vorherigen Ankunftsberichten den Ablauf ja schon vielfach nachverfolgt habe. Der Transporter mit den beiden rumänischen Fahrern war für vier Uhr früh erwartet worden und um Punkt 4:05 Uhr rollte der Wagen auf den Hof.

Die Atmosphäre in dem Moment, in welchem die Schiebetür geöffnet wurde, war eine ganz besondere für uns Helfer. Sehr beeindruckend war für mich als Neuling im Ankunftsteam, wie ruhig sich die Hunde in ihren Käfigen verhalten. Es gab überhaupt kein Gebell, nur ein Hund hat etwas unruhig gefiept. Nach all den Strapazen und der langen Fahrt schauten die Hunde sehr neugierig und vorsichtig, was denn nun mit ihnen geschieht. Das Ausladen ging dann ganz ruhig vonstatten. Wir Helferinnen haben vier Gänge mit jeweils drei Hunden zu der vorläufigen Unterkunft unternommen. Einige von unseren Neuankömmlingen sind schon ganz mutig an der Leine mitgelaufen, wie etwa Travor und Liwa, die so freundlich ist und wundervolles weiches Fell hat. Auch der Rüde Josia, mit der Bisswunde auf dem Rücken, ist ganz mutig an der Leine mitgelaufen. Wir waren sehr glücklich zu sehen, dass seine Wunde schon recht gut verheilt ist. Eine kleine Stelle ist noch offen, doch diese wird jetzt sehr schnell heilen. Etwas Angst hatten insbesondere die zarte Charlott, eine kleine Shar-Pei-Mischlingshündin, und Mujo. Charlott hat auch noch Hautprobleme und wir haben sie sicher auf dem Arm zu ihrem vorläufigen Zuhause getragen. Auch Mujo und Kiko haben sich doch lieber tragen lassen. Ganz aufgeschlossen und bildhübsch ist Violet. Sie hat das Ticket von Lolita nutzen können, die leider bei den tierärztlichen Vorbereitungen für den Transport nicht mehr auffindbar war. Sollte Lolita wieder aufgefunden werden, nehmen wir sie mit einem der nächsten Transporte auf.

Überwältigend ist, wie aufgeschlossen und freundlich die Hunde uns gegenüber waren. Nach dem Überlebenskampf im Hundelager und dem langen Transport muss das Ankommen in der neuen, unbekannten Umgebung, selbst für die mutigeren unter ihnen, im ersten Moment sehr einschüchternd sein. Doch alle Hunde lassen sich anfassen, streicheln und führen, beziehungsweise tragen. Die kleine Charlott ist noch empfindlich, aber das ist sicher in ihrer noch wunden Haut begründet, mit welcher sie Streicheln noch nicht genießen kann. Für mich war unfassbar schön zu erleben, wie schnell die Hunde verstehen, dass nun alles gut werden wird, dass sie angekommen sind an einem sicheren Ort. Der kleine Mujo, welcher die ersten Minuten fast versteinert dasaß und keinen Schritt gewagt hat, ist in seinem Zwinger ganz schnell aufgetaut, hat sich immerzu angelehnt und sein Köpfchen angeschmiegt um gestreichelt zu werden. Sehr zaghaft war zuerst auch die hübsche Fibie, die fortwährend sehr aufmerksam und ruhig alles ganz genau beobachtet hat und sich, in der Unterkunft angekommen, richtig gut entspannen konnte. Die Hunde sind nun in Paaren in ihren vorläufigen Unterkünften untergebracht. Unsere erste Vorsitzende und Projektkoordinatorin Sandra Gulla hat die Paarungen nach Instinkt vorgenommen und es hat jedes Paar vollkommen zusammengepasst. Jeder Hund hat eine erste Mahlzeit Nassfutter bekommen und in keiner Wohngemeinschaft kam es beim Essen zu Streit.

Es war so schön zu erleben, dass viele von ihnen gleich die bereitgestellten Körbchen mit den weichen Decken angenommen und sich eingekuschelt haben. Mit diesem Transport durften wir zwölf wundervolle, freundliche Hunde in Empfang nehmen, welche alle ihre zukünftigen Familien sehr glücklich machen werden. Ich bin sicher, dass die meisten von ihnen sehr schnell von jemandem ins Herz geschlossen und adoptiert werden. Auch Josia und Charlott werden nun unter der liebevollen Aufsicht der Tierpfleger und adäquater medizinischer Versorgung vollständig gesund werden und bald ein neues Zuhause suchen können. Die Zutraulichkeit, die uns diese zwölf hübschen Rüden und Hündinnen entgegengebracht haben, war für mich überwältigend. Sie haben es so sehr verdient, jeder ganz individuell geliebt zu werden.

Hier geht es zu den Fotos der Ankunft.

(Fotos: Detlef Siggelkow)


Die Hunde werden noch eingangsuntersucht und kommen erst nach einer Quarantänezeit von sieben bis zehn Tagen in die Vermittlung. Wenn Sie sich aber bereits jetzt ernsthaft für einen der Hunde interessieren, lesen Sie bitte sorgfältig unsere Hinweise zur Tiervermittlung und senden Sie bitte den dort hinterlegten Bogen zur Selbstauskunft ausgefüllt an das Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Wir melden uns dann gerne bei Ihnen.